Matthias Mollner
Wurmloch
Performanceskulptur
Holz, Stahl, Kunstharzlack, Pigmente, Sand, 2021
Playing in a hole
Meine Arbeiten sind Ausdruck der eigentümlichen Beziehung des Homo Sapiens zu seiner Umwelt. In meiner Beschäftigung mit der Welt ist der Humor für mich eine wichtige und wirksame Waffe zur Transformation einer oftmals erschreckenden Realität. In den Fotografien aus der „Grounded Paradise“ Serie wandelt der Mensch durch Naturräume, in denen er fremd scheint. Einerseits hat er eine große Sehnsucht nach Nähe zum Ursprünglichen, zu einer Beziehung mit der Natur, andererseits geht er blind und ignorant durch die Welt. Es liegt im Wesen des modernen Menschen, sich in einer ihm entrückten Umwelt nicht zurechtzufinden, deren Nähe zu suchen, aber in der Distanz steckenzubleiben.
Die an den Wänden des Ausstellungsraums hängenden „Neurokringel“ Objekte scheinen weich und hart, beweglich und eingefroren. Sie sind die Kopfwürmer, die Gehirngespinste, die widerspenstigen Neuronen, die sich im Raum ausbreiten.
Der durch mein „Wurmloch“ Objekt kriechende Mensch tut dies mit vollem Körpereinsatz, schiebt, drückt, zieht und windet sich durch das geschwungene Rohr, immer dem Licht entgegen. Die Nahtoderfahrung bleibt aus, es sei denn, der Mensch leidet an Klaustrophobie.
Ein Wurmloch ist ein physikalisch-theoretisches Gebilde, das zwei Orte derselben Raumzeit oder zwei unterschiedliche Raumzeiten eines Multiversums miteinander verbindet. Ein Wurmloch ist ein von Regenwürmern oder anderen Würmern gegrabener Tunnel, der den Tieren als Straße und Wohnung dient. Gehen wir gerade durch ein Wurmloch und wissen nicht, was uns am Ende erwartet?!